Nach zwei FestivalEditionen, die sehr durch die Coronapandemie geprägt waren, konnte das Morgenland Festival Osnabrück 2022 erstmals wieder (fast) ohne Einschränkungen stattfinden.

Einen Programmhöhepunkt bildete das Musiktheaterwerk „Songs for Days to Come“, das Morgenland Festival Osnabrück und Theater Osnabrück bei Kinan Azmeh in Auftrag gaben und gemeinsam produzierten.
Basierend auf Gedichten von 14 syrischen LyrikerInnen und einem Libretto von Liwaa Yazji und Mohammad Abou Laban komponierte Azmeh ein spartenübergreifendes Werk für Solisten, Schauspieler, Chor und Orchester. 

Eine weitere Zusammenarbeit mit dem Theater Osnabrück präsentierte junge syrische MusikerInnen im Zusammenspiel mit dem Osnabrücker Sinfonieorchester. Das Projekt gab den jungen MusikerInnen die Möglichkeit, für Orchester zu komponieren und gemeinsam zu konzertieren.

In „Seven Premieres“ präsentierte die Morgenland All Star Band sieben Auftragswerke, die der Freundeskreis des Festivals 2020 bei MusikerInnen in Auftrag gegeben hatte, um ihnen Arbeit und damit auch Einnahmen zu ermöglichen. Die stilistisch gänzlich unterschiedlichen Werke iranischer, syrischer, kasachischer und bosnischer KomponistInnen fügten sich zu einem beeindruckenden Programm.

Mehrere Produktionen, die pandemiebedingt 2020 und 2021 verschoben werden mussten, konnten in 2022 realisiert werden, so etwa Mehdi Aminians musikalische Spurensuche „Timbres of Middle-East-Europe“, die die Verbindungen der Musik des Balkans und persischer Musik aufzeigt, Marc Sinans „I Exist“, das sich auf die Suche nach den Ursprüngen der Roma-Musik in Rajastan macht, Ivo Papasovs grandiose „Wedding Band“ oder die Roma-Formation „Romengo“.

Mit Kayhan Kalhor und Yasamin Shahhosseini gab es ein generationsübergreifendes Zusammentreffen persischer Musik auf höchstem Niveau. Das niederländische Trio „Under the surface“ lud Freunde und Gäste aus Syrien ein und Jelena Milušić und Merima Ključo präsentierten ihr wundervolles Programm „Lume“.  

Die Abschlussparty wurde eingeleitet durch die marrokanisch-französische Band Bab L’Bluz.