Das Festival setzte 2010 seinen Schwerpunkt auf die Musik der Uiguren, der muslimischen Minderheit in Nordwestchina. In Osnabrück präsentierte sich diese reiche Musikkultur sowohl in traditionellen Varianten als auch mit Rockmusik. Bis kurz vor Beginn des Festivals war es noch unsicher, ob die uigurischen Musiker überhaupt anreisen konnten. Am Ende jedoch hatte das Morgenland Festival Onsabrück mit dieser außergewöhnlichen Schwerpunktsetzung einmal mehr seinen Anspruch und sein Ziel, ein Festival der Begegnung und Auseinandersetzung mit anderen Musikkulturen zu sein, beeindruckend unter Beweis gestellt.

Erstmals gab es beim Festival 2010 auch eine Koproduktion. Gemeinsam mit der Flamenco Biennal Nederland und dem Oriental Landscapes Festival Damaskus wurden mit „Qasida“ arabische und persische Musik mit Flamenco zusammenbracht. Die intensive Zusammenarbeit des Festivals mit dem renommierten Osnabrücker Jugendchor setzte sich 2010 im gemeinsamen Auftritt mit der Syrian Bigband fort. Und so ließ sich mit den Worten von Stefan Buchen für „Quantara.de – Dialog mit der islamischen Welt“ zusammenfassend festhalten:

„In dieser scheinbar wenig dazu prädestinierten Provinzstadt mitten in Deutschland passiert im ersten Jahrzehnt des 21. Jahrhunderts, was im Mittelalter in Andalusien und in Italien geschah: Kulturell Neues wird geboren aus der Begegnung zwischen Ost und West“

(Aus: Das Morgenland Festival Osnabrück. Kreatives Musiklabor; Quelle: http://de.qantara.de)