Nach einem einwöchigen Gastspiel mit 65 Musikern aus neun Ländern in Kurdistan/Irak ging es nahezu nahtlos in der Friedensstadt weiter. Mit insgesamt sieben Konzerten, einem facettenreichen Filmprogramm und zwei Vorträgen, lag der Schwerpunkt des Festivals auf dem Kulturschaffen Bagdads von gestern und heute. Am Eröffnungsabend traten Hussain Adhami und sein Ensemble auf. Den zweiten Teil des Abends bestritten das Morgenland Chamber Orchestra; in diesem Jahr begleiteten sie den irakischen Sänger Beshar Al Azzawi und den irakisch-amerikanischen Jazztrompeter Amir El Saffar. Ein weiteres Highlight war die nächtliche Klarinettenimprovisation mit Kinan Azmeh und Shabnam Parvaresh.

Die Präsentation des Kurzfilms „Bagdad – My Hometown“ war wohl einer der eindrücklichsten Momente des Festivals. Drei junge Musiker aus Bagdad, welche auch erstmals beim Morgenland Chamber Orchestra mitwirkten, filmten ihren Alltag in Bagdad. Das mitgebrachte Material verarbeiteten sie mit dem Filmemacher Günter Wallbrecht zu einem sehr persönlichen Zeitdokument über das Leben in einer Stadt, die keinen Frieden findet.