In der Hoffnung, dass bis Sommer 2021 die Corona-Pandemie vorüber sein möge, sah die Planung für 2021 ein umfangreiches Programm unter dem Untertitel „Die Musik der Roma – Identität und Projektion“ vor. Im März 2021 war jedoch klar, dass die Realisierung nur unter schwierigsten Umständen möglich sein würde. Mehrere Hundert Tage und Nächte Quarantäne wären nötig gewesen, hunderte PCR Tests. Um dennoch ein Festival mit Live-Musik anbieten zu können, wurde ein komplett neues Programm entwickelt. Zudem haben wir das ganze Festival nach draußen verlegt. Der Schlossinnenhof bot zwischen dem 9. und 17. Juli eine zauberhafte Kulisse für ein hochkarätiges Programm.

Auch in diesem Jahr präsentierte das Festival nur eigene Produktionen, sei es das erste Zusammenspiel von Frederik Köster (Trompete) und Mohannad Nasser (Oud), von Wu Wei (Sheng) und der Neuen Hofkapelle Osnabrück, von Simin Tander (Gesang), Rabih Lahoud (Gesang) und Florian Weber (Klavier) oder ein Konzert mit den Galilee Strings, Saleem Ashkar, Mohannad Nasser und Mevan Younes. Giovanni Weiss brachte nicht nur sein Quartett mit, sondern auch den grandiosen Geiger Sandro Roy und die beiden jungen Trompeter Jan Kaiser und Bill Petry.
Die deutsch-iranische Schauspielerin Neda Rahmanian traf auf die deutsch-iranische Journalistin Natalie Amiri, begleitet von der iranischen Klarinettistin Shabnam Parvaresh. Diese Produktion wurde später im „Nachtasyl“ im Hamburger Thalia Theater gezeigt.
Die Eröffnung gestalteten zwei AusnahmekünstlerInnen: Iva Bittová begeisterte mit Stimme und Violine, Mohammad Reza Mortazawi versetzte den Schlossinnenhof mit den persischen Perkussionsinstrumenten Daf und Tombak in Schwingung und das Publikum in Trance.
Dem Festival ging ein Prolog mit der syrischen Sängerin Dima Orsho und dem Osnabrücker Sinfonieorchester voraus. Wolf Kerschek arrangierte Orshos Musik für großes Orchester und dirigierte drei hervorragende Aufführungen. Als Gäste waren Frederik Köster, Manfred Leuchter, Afra Mussawisade und Kinan Azmeh dabei.
Ein Epilog brachte im November die Roma und Sinti Philharmoniker unter der Leitung von Riccardo M Sahiti in die OsnabrückHalle. Iva Bittová und Roby Lakatos waren zwei grandiose SolistInnen.