Nachdem wir 2019 die 15. Festival-Edition mit vielen wunderbaren Künstlerinnen und Künstlern feiern konnten, die uns über Jahre eng verbunden haben, haben wir unseren Blick 2020 auf den Balkan gerichtet. Wieder stand Morgenland für den musikalischen Blick nach Osten, jenseits von Klischees. „Orient“ und „Balkan“ scheinen hier das gleiche Schicksal zu teilen.
Ähnlich wie der Vordere Orient ist auch der Balkan geprägt von einer Vielfalt ethnischer und kultureller Einflüsse und zeigt sich als geheimnisvolles Gesicht Europas. Beeinflusst vom Byzantinischen Reich und einer über 400-jährigen Zugehörigkeit zum Osmanischen Reich, von der Musik der Sepharden und Roma ist der Balkan ein wahrer Schnittpunkt von Ost und West in der Musik. So führte das Festivalprogramm auf eine abenteuerliche Entdeckungsreise zu ungehörten musikalischen Schätzen: von orthodoxen Gesängen bis bulgarischer Hochzeitsmusik, von der Musik der Roma und Sepharden aus Moldawien bis zu uralten Gesängen Serbiens.
Aufgrund der Corona-Pandemie konnte das Morgenland Festival Osnabrück 2020 nicht live stattfinden. Ein Teil der geplanten Konzerte wurde digital realisiert. Die Morgenland Online Edition fand vom 18. bis 27. Juni 2020 auf dem YouTube-Kanal des Festivals statt. Musikerinnen und Musiker spielten in ihren Heimatländern und schickten ca. 85 GB Ton- und Bildmaterial. Hieraus entstanden sechs Episoden, die über 80.000 Zuschauer fanden. Deutschlankfunk Kultur, der NDR und das spanische Radio Nacional übertrugen mehrere Stunden der Konzertmitschnitte.
Die Beiträge aus Sarajevo, Belgrad, Thrakien, Budapest und Thessaloniki sind nach wie vor auf dem Youtube-Kanal des Festivals zugänglich.